Ein langes Segelwochenende 2


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Da unser Kernspin am Donnerstag und Freitag repariert wurde, habe ich am Freitag frei bekommen. Enno konnte auch frei nehmen und das haben wir gut ausgenutzt. Direkt nach der Arbeit sind wir mit Inua am Donnerstagnachmittag Richtung Landegode aufgebrochen. Unser Ziel ist eine kleine Bucht an der Südspitze in der eine Boje ausgelegt sein soll. Leider war überhaupt kein Wind, so dass wir mit dem Motor fahren mussten. Als wir uns der Bucht näherten, sahen wir, dass schon ein Motorboot dort lag, aber als wir weiter rein gefahren sind haben wir gesehen, dass die an Land vertäut hatten und das die Boje frei war 🙂 Die Boje war leicht zu “fangen”, da der Bügel zum Einhängen einigermassen hoch war. Das war dann hinterher blöd, da der Anker dauernd an dem Bügel gestreift hat. Es hat 2 kleine weisse Sandstrände und es ist warm. Was will man mehr?

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Als wir am Freitagmorgen aufwachen hat es Wind. Inua wird an der Boje hin und her getrieben. Wir wollen den schönen Segelwind ausnutzen und machen uns bald nach dem Frühstück auf den Weg nach Bliksvær. Dort gibt es auf der Westseite einen schmalen Eingang in eine Bucht. Die Felsen sind supersteil und man kann mit den Boot direkt an die Felswand fahren. Ein komisches Gefühl, wenn man vom Boot aus die Felsen berühren kann. Hier ist es superschön und wir suchen einen Platz, wo wir anlegen können. Das wird spannend, denn wir haben noch nie an Land vertäut. Als wir eine gute Stelle finden bringen wir zuerst den Heckanker aus, danach fährt Enno Inua so dicht an Land, so dass ich mit einem Tau und einem Bergkeil bewaffnet an Land hüpfen kann. Nun heisst es möglichst schnell einen geeigneten Spalt im Fels zu finden, in dem ich den Keil versenken kann, danach das Tau festknoten. Das klappt, obwohl der Knoten etwas abenteuerlich war. Aber ich finde auch noch einen grossen Felsen, um den ich das Tau noch zusätzlich herumbinde. Ich klettere wieder zurück an Bord und Enno macht sich mit dem zweiten Tau und Keil auf den Weg an Land. Eine zweite Ritze im Fels ist nicht so leicht zu finden, aber nach einer Weile findet er eine.

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Nun versuchen wir Inua am Anker etwas nach hinten zu ziehen, um sie weiter vom Land weg zu bringen. Da merken wir, dass der Anker nicht hält. Zum Glück ist es hier drin total windstill, so dass Inua sich nicht viel bewegt. Wir lassen das B zu Wasser und Enno rudert den Anker bis fast ans andere Ufer. Danach ziehe ich ihn mit der Winsch fest und Enno kann vom B aus beobachten, wie er sich in den Boden gräbt – nun sitzt  er fest :-). Wir ziehen Inua noch ein Stück weg vom Land und dann machen wir es uns gemütlich. Es ist geniales Wetter: Sonne pur, kein Wind, superwarm. Ich paddle zum erstan Mal mit dem B rum und Enno meint ich müsste auch mal den Motor testen. Das ist lustig!!

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Später fahren wir mit dem B gemeinsam zu einem kleinen Sandstrand noch weiter hinten in der Bucht. Als wir ankommen haben wir eine gute Portion Seegras mit dem Propeller eingefangen, ein Wunder, dass der Motor überhaupt noch gelaufen ist. Es ist toll hier und wir verbringen den ganzen Tag hier. Es hat viele Vögel hier, die auf den Inseln gebrütet haben. Hier ist es in der Brutzeit verboten an Land zu gehen. Zum Glück ist es schon nach 31. Juli 😉

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Für Samstag ist Regen und viel Wind gemeldet. Wir überlegen, dass wir keine Lust haben die Vertäuung an Land bei 10-12 m/s Wind abzubauen und machen uns auf den Weg an die Gästebrücke von Bliksvær. Dort haben wir auch noch ein paar Stunden Sonne im Cockpit und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

In der Nacht fängt es an zu regnen und es bläst auch mehr. Am Nachmittag wagen wir uns in einer kurzen Regenpause raus und laufen den Weg Richtung Hurtigbootkai. Danach geht es querfeldein über die Insel. Wir finden blåbær, massenweise davon, aber leider haben wir keine Tüte mit, also futtern wir so viel wir können, bzw. bis der nächste Regenschauer über uns hereinbricht. Zurück im Boot entdeckt Enno einen Seehund, der neugierig sein Köpfchen aus dem Wasser streckt, ganz nah beim Boot. Seehunde sind echt süss!! Wir haben beide Kopfweh heute und deshalb beschliessen wir, dass wir noch eine Nacht bleiben. Für Sonntag ist wieder schönes Wetter angesagt.

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Das hier sind keine “blåbær”!! Sehen nur so hübsch aus…

Am Sonntagmorgen ist wieder blauer Himmel und es bläst ganz ordentlich. Die Windrichtung hat gedreht und nun drückt es Inua fest an den Steg, was das Ablegemanöver etwas mehr spannend macht. Aber mit einer Spring bekommen wir den Bug weg vom Steg und wir kommen gut weg. Als wir aus Bliksvær rauskommen erwartet uns noch mehr Wind (bis 12m/s) und viele Wellen. Trotz einem Reff im Grossegel liegt Inua ordentlich schräg im Wasser. Das wäre eigentlich das richtige “Wild-Segeln” für Klaus gewesen, das es sich gewünscht hat, als sie zu Besuch waren (aber da hat es nicht viel Wind gehabt). Mit 6-7 Knoten Fahrt kommen wir schnell vorwärts, aber heim wollen wir eigentlich noch nicht… Wir ändern den Kurs und steuern einen der Sandstrände auf der Westseite der Landegode an. Hier ist es gut beschützt und es hat fast keine Wellen. Wir lassen den Anker raus und machen weiter mit dem, was wir schon das ganze Wochenede machen: Wir lassen´s uns gut gehn!!! Heute kocht Enno für uns!!

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Für eine Weile sieht es aus, als ob bald Schluss ist mit der Sonne, aber sie kämpft sich nochmal durch und wir haben es superwarm! Gegen 18 Uhr holen wir den Anker wieder ein und machen uns auf den Weg nach Bodø. Zuerst ist fast kein Wind und die Segel stehen gerade so, aber als wir ein Stück von der Landegode weg kommen bläst es wieder mit 9-10m/s und wir kommen gut voran.

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Gegen 21 Uhr sind wir daheim. es war ein geniales verlängertes Wochenende, das sich anfühlt als hätten wir eine Woche Ferien gehabt. 🙂 und wir haben viel gelernt.


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2 comments on “Ein langes Segelwochenende

  • Mama und Papa

    Habt ihr wirklich ein schönes langes Wochenende
    gehabt und habt es euch gut gehen lassen. Ich kann mir schon vorstellen wie Inua im Wind gelegen ist. Muss aber auch so ein Landei wie ich nicht unbedingt haben!!!!!

    Liebe Grüsse
    Mama & Papa

  • Udo und Elke

    Welch ein Glücksfall, dass Euer Kernspin repariert werden musste.
    Wir wünschen Euch noch zwei oder drei solche Glückfälle in diesem Jahr, dann seid Ihr für den Winter gerüstet.
    Mit vielen Bussis aus HH