Bodø – Bolga
Für den Feiertag am Donnerstag ist Starkwind aus süd-westlicher Richtung angesagt, also direkt entgegen und wir überlegen, ob wir erst am Freitag los sollen, um nicht schon gleich am Anfang unserer Tour einen Tag fest zu liegen. Aber trotz Regenwetter, können wir es doch nicht abwarten und legen noch am Mittwochnachmittag ab. Wir lassen das Cockpitzelt drauf, da es fast keinen Wind hat und uns der auch direkt entgegen kommt. Die Sonne kämpft hart und kommt sogar ab und zu durch. Der Wind ist stärker als angesagt und es hat auch ein paar Wellen, aber um Kunna herum ist es überraschend ruhig. Das Anlegemanöwer auf Bolga verläuft nicht ganz wie geplant. Wir wollten eigentlich vor ein kanadisches Segelschiff, aber der Platz war zu klein. Als Enno aufstoppt erfasst der Wind unseren Bug und wir werden abgetrieben. Ein Norweger auf dem Steg erkennt die Lage und ruft uns zu, dass wir auch an dem anderen Steg anlegen können. Super Sache, denn da werden wir ganz einfach drauf getrieben. Ich bekomme noch schnell ein Tau montiert und schon liegen wir am Steg. Das ist ein Privatsteg und wir sind zufällig auf DEN Menschen getroffen, der den Platz hier leiht, was für ein Glück :-). Er sagt wir können erstmal da liegen bleiben. Leider gibt es keinen Strom an diesem Steg, so dass wir die Nacht durch mit der Dieselheizung heizen müssen. Inzwischen ist es uns kalt und auch die Matratzen und Bettdecken sind eisig, brrrr.
Den nächsten Tag verlassen wir das Boot gar nicht. Es regnet und stürmt und nach dem Stress die letzten Tage fühlt es sich ganz gut an, einfach nichts zu tun. Da noch nicht alles an Bord seinen festen Platz gefunden hat, bringen wir die Zeit gut damit rum alles zu sortieren.
Bolga – Onøy
Am Freitag stehe ich früher auf als Enno und bekomme noch die einzigen Sonnenstrahlen des Tages mit. Als wir gegen 9 Uhr aufbrechen ist es schon ziemlich bewölkt. Aber es hat Wind und wir setzen Segel. Wir können die ganze Strecke bis Onøy segeln. Zum Glück fängt es erst kurz vor Onøy an zu regnen, aber mit nur 10 Grad und dazu Nordwind ist es schon ganz schön kalt. Wir freuen uns auf eine warme Dusche. Als wir nach Onøy reinfahren liegen 2 grosse Motorboote am Steg, einer davon in der Mitte vom Steg, so dass wirklich kein Platz mehr für andere ist, aber wir schaffen es uns mit Millimeterarbeit vor das andere Motorboot zu legen. Inuas Hintern schaut ein paar Meter über den Steg raus, aber das geht. Kaum eine halbe Stunde später legt das Motorboot, das mitten am Steg lag ab, aber nun haben wir auch keine Lust mer nochmal raus in die Kälte um umzuparken. Für die Nacht ist wenig Wind angesagt, das dürfte also kein Problem werden. Es gibt die erste Boot-Pizza dieses Jahr und die Sonne lässt sich auch nochmal kurz blicken.
Apropos Sonne: Wir haben bemerkt, dass wir dieses Jahr einen Sommer ohne Mitternachtssonne haben werden. In Bodø startet die Mitternachtssonne morgen, also am Samstag, auf Bolga erst am Mittwoch danach – folglich verpassen wir sie. Aber dafür können wir 3 Monate segeln und einige davon in hoffentlich wärmeren Gefilden 🙂
Onøy – Torghatten
Kein Wind am nächsten Tag, also stellen wir uns auf einen Tag motoren ein. Wenn wir Glück haben kommt am Nachmittag etwas Wind auf, so dass wir segeln können. Die Sonne zeigt sich ab und zu, aber wir sehen auch eine dicke Regenfront direkt voraus, die uns entgegenkommt. Wir haben aber Gluck und bekommen nur ganz kurz Nieselregen, bevor der Himmel sich dann wieder aufklart. Unser Ziel ist der Steg von Brønnøysund Seilforening, etwas nördlich von Brønnøysund, aber da kurz nach Sandnessjøen Segelwind aufkommt und es so gut läuft, segeln wir einfach weiter. Bei Brønnøysund wird der Wind dann instabil und verschwindet wieder, aber von da aus ist es nicht mehr weit bis zum Torghatten wo wir auf unserem altbekannten Ankerplatz den Anker fallen lassen. Die Sonne scheint und wir haben es warm unter dem Cockpitzelt. Für heute Nacht sind nur 6 Grad angesagt. Wann wird es wärmer??
Wir haben heute einen einzelnen Papagaientaucher gesehen, und auch sonst hat es wenig Vögel, das ist echt erschreckend.
Morgen verlassen wir das Helgeland, das wir dieses Mal schnell durchkreuzt haben.




Schön wieder von euch zu lesen. Nun gehts endlich los in wärmere Gefilde! Leider braucht ihr noch etwas Geduld, aber die Sonne wartet auf euch – und wir auch. Bis dahin verfolgen wir euch per AIS. Liebe Grüße von Ilka und Elke
Wir wünschen euch einen schöneTörn u d freuen uns schon auf ein Wiedersehen in der Ostsee 🙂