Heute sind wir schon um 10:30 Uhr losgekommen. Und das nur, weil das Fischerboot, das hinter uns geparkt hat den Motor angeworfen hat und wir dachten, der wollte ablegen und dass wir vielleicht im Weg liegen. Gut und schön, denn wir brauchen ungefähr 5 Stunden bis zum Bleik Canyon wo die Küste von 60 Meter auf 1000 Meter abfällt. Hier gibt es Pottwale!! Wir haben die auch schon gesehen, als wir von Andenes aus eine Walsafari mitgemacht haben (2007?, Enno nochmal mit Klaus 2009). Heute hoffen wir auf unsere eigene kleine Walsafari.
Der Wind kommt uns mit 8-9m/s direkt entgegen. Die Wellen sind nicht hoch, aber kurz und wir haben das gleiche Problem wie schon gestern. Inua platscht mit dem Bauch voll auf die Wellen, was das Boot jedesmal total abbremst. Aber mit segeln (kreuzen) kommen wir nicht vor spät Abends ans Ziel..
Auch heute sehen wir wieder Hochseevögel wie havhest, havsula und kjykkje. Enno findet nebenher raus, wie die auf deutsch heissen: Eissturmvogel, Basstöppel und Dreizehenmöwe. Aber leider sind im Bleik Canyon heute keine Wale, jedenfalls nicht da wo wir rumschippern. Wir halten eine ganze Weile Ausschau, ob wir sie irgendwo blasen sehen, Foto und Videokamera liegen klar, aber wir finden keine. Wir hatten gedacht, dass wir uns einfach an den Walsafaribooten von Andenes orientieren könnten, aber es sind keine da. Die haben natürlich Hydrophone an Bord, womit sie die Wale hören können.
Wir fallen ab, setzten Segel und machen uns auf dem Weg nach Andenes. Wir sind schon sehr gespannt auf den Hafen hier. Laut Karte und Hafenführer ist es hier total flach mit vielen Riffen im Hafen. Tatsächlich ist der Hafen übersäht mit jernstaken (Eisenstangen, die die Riffe markieren). Die könnten hier wirklich den Preis für den Hafen mit den meisten Riffen bekommen!! Es gibt 2 flyttebryggen, an denen Motorboot liegen, dort ist es viel zu flach für uns. Wir finden einen Holzkai und vertäuen dort. Direkt daneben ist in der Karte eine Stelle eingezeichnet, die nur 0,9 m tief ist, und nicht mit einem jernstaken markiert ist. Zum Glück ist grad Flut, d.h. es hat 2 Meter Wasser über den 0,9m und wir können einfach drüberfahren. Wir parken so ein, dass wir vorwärts ausparken können, denn wir wissen ja nicht, ob wir auch bei Hochwasser wieder ablegen.
Ein netter Mann hilft uns beim Vertäuen, er weiss allerdings nicht, ob wir hier liegen dürfen. Wir warten einfach ab, ob uns jemand wegschickt…
Da der Kai fest ist und sich nicht wie flyttebryggen bei Ebbe und Flut mitbewegt, müssen wir Inua ganz lose vertäuen, wenn wir in 6 Stunden nicht an der Vertäuung aufgehängt sein wollen. Enno schätzt die Sache gut ab und es passt alles. Nun haben wir auch endlich Verwendung für Enno´s gebasteltes fenderbord. Das ist ein Brett, das man zwischen Kai und Fender festmacht um zu verhindern, dass die Fender zwischen den Holzlatten am Kai durchrutschen und das Boot direkt an den Kai kommt. Ausserdem haben wir als der Wasserstand immer niedriger wurde festgestellt, dass tausende von Seepocken auf den Holzlatten sind und dass da auch schon geplatzte Fender hingen…. nicht dass die Seepocken die Fender kaputt machen, die können ganz schön scharf sein.
An Enno´s Gegenübergeburtstag gibt es einen kleinen Kuchen 🙂
Hallo ihr zwei,
jetzt habe ich im Nachhinein euere Route bis nach Andenes verfolgt. Einfach tolle Erlebnisse für euch. Mutiti und ich wünschen euch weiterhin viel Spaß und immer den richtigen Wind