Nord-Arnøy – Myken 1


Es sieht nebelig aus, als wir aufwachen. Gegen halb 11 kommen wir los und es nieselt. Die Wolken hängen tief und es weht kein Wind. Mit dem Motor schlängeln wir uns zwischen Sør-Arnøy und Fleina durch. Es ist sehr schön hier, nur leider sehen wir nur die nächste Umgebung. Der Gipfel der Fugløya ist völlig in den Wolken. Der Nieselregen hört bald auf und wir haben das Gefühl, dass die Sonne kurz davor ist sich durchzukämpfen, aber wie sich zeigt werden wir noch Stunden auf die ersten Sonnenstrahlen warten.

 

Fleina

Fleina

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Als wir weiter raus aufs offene Meer kommen spüren wir die Dünung. Da es hier viele flache Stellen gibt, bauen sich heftige chaotische Wellen auf und Inua wird ordentlich hin und her geschleudert. Unter Segeln wäre Inua stabiler, aber es hat ja keinen Wind. Als der Windmesser dann mal zwischen 4 und 5 m/s Wind von achtern anzeigt, ziehen wir die Genua raus. Aber das Boot bekommt nicht genug Fahrt, was dazu führt, dass das Segel von den Wellen völlig durcheinander gebracht wird und nicht ordentlich steht. Wir nehmen es wieder runter und starten den Motor wieder. Etwas über 40 nautische Meilen bis nach Myken, d.h. ca 7-8 Stunden mit dem Geschaukel, hurra!

Enno holt sein Buch und ich leg mich nach unten und schlafe auch bald ein. Ich wache wieder auf, als Enno die Genua wieder setzt. Inzwischen haben wir 20 nm hinter uns gebracht. Es ist etwas mehr Wind aufgekommen, allerdings immer noch direkt von hinten. Das ist auch der Grund, warum wir nur die Genua setzten. Das Grossegel würde bei diesem Wellengang nur von einer Seite zur anderen geschleudert werden. Das wäre überhaupt nicht gemütlich. Außerdem würde das Grossegel der Genua auch den Wind nehmen und sie würde nicht mehr stehen. Enno installiert auch noch die Windsteueranlage und auf einmal haben wir es schön ruhig an Bord. Keinen Motor mehr und auch der Autopilot ist still :-).  Nur die Wellen werden nicht weniger, aber Inua liegt unter Segeln nun viel ruhiger im Wasser. Von der Sonne noch immer keine Spur, es regnet sogar mal kurzzeitig und es ist auch nicht gerade warm 🙁

Eine Stunde vor Myken komme ich wieder an Deck und Enno freut sich, dass er mal nach unten kann, um sich aufzuwärmen. Der Arme sass die ganze Zeit draussen und hat gefroren…

Die Einfahrt nach Myken ist sehr schmal, und bei noch mehr Wellen wie heute sicher nicht so einfach zu treffen. Es liegt schon ein Boot an der Brücke, die wir als Gästebrücke ausmachen. 3 Jungs sind am angeln, und als wir denen zurufen, ob das die Gästebrücke ist, bestätigen sie das. Leider wollen wir gerade da anlegen, wo sie angeln. Aber das trübt ihr Glück nicht, sie verziehen sich ein paar Meter weiter nach hinten. Gerade als wir anlegen kommt die Sonne durch. Innerhalb kürzester Zeit ist der Himmel blau und schönstes Wetter 🙂

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Die Jungs sind erfolgreiche Angler und haben innerhalb kürzester Zeit 11 Fische geangelt. Der eine meint, dass es heute Abend daheim Fischsuppe gibt. Während ich uns was zu Essen mache, höre ich der Unterhaltung der Jungs zu, die inzwischen so viele Fische gefangen haben, dass sie die nicht mehr in den Händen heim transportieren können und diskutieren, was sie jetzt machen. Ich rette sie, indem ich ihnen eine Tüte geben.

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Heute ist „Sankt Hans Aften“, d.h. der längste Tag des Jahres, und das wird in Norwegen mit Feuern am Ufer, gegrillten Würstchen und rømmegrøt gefeiert. Bevor wir uns also auf den Weg zum örtlichen Feuer machen gibt es an Bord rømmegrøt. Das ist ein Brei aus Sauerrahm und Sahne (nicht gerade kalorienarm!), der mit Zucker und Zimt gegessen wird. Lecker, aber mächtig.

Danach machen wir uns auf den Weg um die Insel zu erkunden. Als wir weiter hoch kommen bläst es ordentlich, aber wir haben blauen Himmel und die Sonne scheint. Richtung Festland ist es ein gutes Stück und wir können in den Wolken nicht so viel erkennen. Wir glauben die Inseln Rødøy, Bolga, Lovund und Træna zu erkennen, aber es ist sehr diesig.

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Wieder zurück im Boot geniessen wir noch die Sonne im Cockpit, die wir in Windstille unter dem Sprayhood geniessen können.

 


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One comment on “Nord-Arnøy – Myken

  • Udo und Elke

    Wir hoffen, es war trotz der Wellen und Windstille ein schöner Abschluss des Tages mit Sonne im Cockpit.
    Hoffentlich könnt ihr sie auch in den nächsten Tagen genießen.
    Liebe Grüße,Udo+Elke, Mom+Dad