Leka – Sklinna 3


Aus Radfahren um die Insel wird nix. Zu schöner Sonnenschein :-)! Das große Segelboot hinter uns bricht schon vor 9 Uhr auf, wir brauchen wir üblich etwas länger und kommen gegen halb 11 Uhr los. Die im Wetterbericht angesagte Windrichtung passt perfekt für Sklinna. Das ist eine kleine Inselgruppe mit Leuchtturm, die jeden Tag hier in der Wettervorhersage auf Funk genannt wird. Ist ja nett zu wissen, wie es dort aussieht.

Wir fahren mit dem Motor um die nordöstliche Seite von Leka herum. Von hier aus sieht man auch die roten Felsen, die ein wenig an den Grand Canyon erinnern.

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Leka

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Ein Schwarm Gänse vor Leka

Der Wind kommt direkt von vorne, aber als wir die nördlichste Spitze von Leka umrundet haben, passt der Wind und wir setzten Segel (Gennacker) und steuern auf Sklinna zu.

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am Horizont kann man Sklinna sehen

Als wir aufs offene Meer rauskommen, werden die Wellen größer. Die Dünung kommt von Südwesten, der Wind aus Nordost, was einen bunten Wellenmix verursacht. Es gibt viele Riffe, um die wir herumnavigieren müssen. Die Wellen brechen sich auf beiden Seiten. Wir werden ganz schön durchgeschaukelt…

Es sind etwas über 20 nautische Meilen von Leka bis Sklinna. Da es heute ziemlich diesig ist, dauert es relativ lang, bis wir Land in Sicht bekommen. Es werden auch immer mehr Riffe und die Wellen brechen sich heftig. Bei so hohen Wellen muss man natürlich auch auf die Stellen aufpassen, die z.B. 4 Meter tief sind, denn wenn man die in einem Wellental überfährt läuft man Gefahr auf Grund zu gehen. Wir passen sehr genau auf, studieren die Karte und vergleichen mit dem was wir auf dem Wasser sehen.

Es gibt 2 Eingänge nach Sklinna, einen nördliche und einen südlichen. Wir entscheiden uns für den südlichen, was aber im Nachhinein nicht das Schlauste war. Die Einfahrt ist ziemlich eng, dazu kommt, dass die Dünung hier voll reinkommt, um uns herum ist die See weiss und wir sehen fast nicht, wo es reingeht. Zum Glück haben wir den Kartplotter, der uns genau zeigt, wo wir sind 🙂

Eigentlich hätten wir die Einfahrt nach Sklinna filmen sollen, es war wirklich spektakulär, aber wir waren so damit beschäftigt auf kein Riff zu fahren, dass wir daran erst später gedacht haben. Inzwischen gibt es hier eine Mole, die auf unserer Karte noch gar nicht eingezeichnet ist. Dahinter liegen Bojen, an denen man festmachen kann. Eine (die beste) ist schon von einem winzigen Ruderboot besetzt. Wir fahren weiter rein und erkennen noch3 weitere. Eine davon entpuppt sich als „vestmerke“, das ist eine Markierung, die normalerweise draußen im Meer auf dem Meeresgrund verankert ist und einem zeigt, dass man westlich daran vorbei soll. Warum die hier liegt weiß keiner. Sie sendet auch die ganze Zeit ein Signal, weshalb wir uns schon bevor wir hier hereingefahren sind sicher waren, dass schon ein anders Boot da ist, allerdings mit einer komischen Nummer… so viel dazu.

Eine weitere Boje entpuppt sich als grossen Metalltonne. An die wollen wir uns auf keinen Fall legen, die nächste ist eine aus Plastik, die nehmen wir. Als wir das Vertäuungstau gefischt und an Inua fest gemacht haben schauen wir uns das erste Mal so richtig um. Hier gibt es Tausende von Vögeln!! Und die plantschen direkt neben Inua im Wasser. Wir beobachten sie mit dem Fernglas. Es hat Kormorane, Papageientaucher (lund*), Möwen, lomvi* (Trottellumme), alke*(Tordalk) und teist*(Gryllteiste). Die mit *sind die norwegischen Namen, die deutschen stehen in Klammern, hören sich aber total unbekannt an?!? Lomvi, alke, teist und lunde sind kleine süsse Kügelchen mit kurzen Flügeln. Die platschen dauernd mit ihren Flügeln als kleine Propeller im Wasser und machen eine seitliche Rolle, wenn sie sich putzten. Sie stellen sich auf die Füsse und flattern mit den Flügeln, um sich zu trocknen. Und wenn sie starten laufen sie die ersten Schritte übers Wasser. Wenn sie fliegen klappen sie ihre Entenfüsschen nicht ein, sondern die hängen an der Seite und es sieht so aus, als ob sie die zum steuern benutzten… Sehr lustig zu beobachten. Die Kormorane sehen ziemlich tollpatschig aus, zu trottelig zum Starten und Landen. Meist brauchen sie 30-40 Meter um von der Wasseroberfläche abzuheben. Auch die laufen erstmal mit den Füssen übers Wasser. Oft schaffen sie es auch nicht abzuheben, dann rutschen sie auf dem Bauch bis zu ihrer endgültigen Position. So machen sie das auch beim Landen, einen Bauchplatscher. Auf den Felsen an Land sitzen riesige Kolonien.

 

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Nachdem wir die Vogelwelt eine Weile beobachtet haben, machen wir das „B“ klar für einen Besuch an Land.

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Wir schippern zuerst noch an den ganzen Vogelkolonien vorbei um sie zu fotografieren. Es gibt hier einen kleinen Anleger mit einer alten Steintreppe und einem total verrosteten Geländer. Wir machen das B fest und machen uns auf dem Weg zum Leuchtturm. Leider bewölket es sich gerade. Wir folgen den Pfaden hinter dem Leuchtturm Richtung Norden. Dort haben wir vom Boot aus 3 Leute gesehen. Nach kurzer Zeit kommen sie uns entgegen und wir reden miteinander. Es zeigt sich, dass der Mann hier ist um über Vögel zu forschen, seine 7. Saison, immer von Mai bis Mitte Juli. Wahnsinn, hier ist ja sonst nichts… Von ihm erfahren wir auch, dass man nur auf bestimmten Wegen gehen darf in der Brutsaison. Wir folgen noch einem anderen Weg, Richtung Süden, der an einer Stelle vorbeiführt, die im 13 Jahrhundert angelegt wurde, um Schiffe an Land zu ziehen. Was für eine Arbeit.

 

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der Leuchtturm von Sklinna

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Inua an der Boje

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da sind wir hereingekommen

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die Aussicht nach Westen, Richtung Festland

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Auf dem Rückweg zum Boot fahren wir noch mal dicht an den Kolonien vorbei. Es ist toll die Vögel hier zu beobachten. Und als wir zurück an Bord sind, haben die Vögel sich auch an Inua gewöhnt und wir schwimmen mittendrin. Genial!!

Wir sitzen noch lange draussen und beobachten und bewundern die Vogelwelt. Es hat sich absolut gelohnt hierher zu kommen. Sklinna steht bei mir grad als Nummer 1 auf der „Best of“ Liste 🙂

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3 comments on “Leka – Sklinna

  • MuPa

    Herrliche Bilder! Wir können es uns vorstellen, dass das Beobachten der vielen Vögeln einfach schön ist.
    Liebe Grüße
    MuPa

  • Udo und Elke

    Das sind tolle Bilder von den Vögeln und der Insel. Da kann man Eure Begeisterung gut nachvollziehen. Die schwarzweißen Vögel hinter den Kormoranen sehen aus wie Pinguine.
    Eine richtige Entdeckungsreise durch die Inselwelt von Norwegen.
    Wir grüßen Euch und sind begeistert, Udo und Elke, Mom und Dad

  • Ingo

    Sehr schöner Bericht, ich habe schon mehrfach vor Sklinna geangelt. Interessant wie es „innen“ aussieht.