Bodø – Mosjøen 2


Unser erstes Ziel diesen Sommer ist Mosjøen, wo wir Steffi und Klaus auf den Zug nach Trondheim bringen. Die beiden waren schon eine Woche bei uns zu Besuch und haben beschlossen etwas mehr von Norwegen sehen zu wollen. Und das mit dem Zug. 

Nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause, um noch die letzten Lebensmittel aus dem Kühlschrank mitzunehmen und Klaus und Steffi abzuholen kommen wir schon kurz nach 16 Uhr los.

Leider hat sich das Wetter pünktlich zu unserem Ferienbeginn deutlich verschlechtert und es sieht nach Regen aus. Der Wind kommt uns aus Südwest entgegen, so dass wir mit dem Motor fahren. Auf dem Saltenfjord hat es mehr Wellen als gedacht. Wir wollten eigentlich nach Nord-Arnøy, aber da liegen schon 2 Boote mitten am Steg auf jeder Seite, so dass kein Platz mehr für uns ist. Wir gehen ein kleines Stück weiter unter der 20m hohen Stromleitung durch (es ist Ebbe ;-)) nach Sør-Arnøy. Dort hat es beim Krokholmen massig Platz. Es ist kühl im Cockpit, und es regnet immer wieder mal. Wir machen trotzdem noch einen kleinen Spaziergang über die Insel und verbringen später einen gemütlichen Abend unter Deck. Heute sind alle müde und wir verkriechen uns früh in unsere Kojen.

Das Wetter am Samstag sieht ganz OK aus und wir kommen nach einer ruhigen Nacht gegen 10 Uhr los. Leider ist wieder kein Wind, so dass wir mit dem Motor unterwegs sind. Wir gehen an der Innenseite von Femris vorbei, aber bis wir um Kunna herum sind trifft uns doch noch die Dünung vom offenen Meer. Und Inua schaukelt hin und her. Auch zwischen Støtt und Bolga gibt es noch eine etwas ausgesetzt Strecke, auf der die Dünung Inua zum schaukeln bringt. Unterwegs machen alle heute mal eine kleine Pause und legen sich ab. 

Wir wollten nach Selsøyvik, einer alten Handelsstädte, aber hier ist es proppenvoll. Dolce Vita liegt da schon und Frank erzählt, dass heute Abend ein Fest stattfindet und dass es deshalb so voll ist. Wir tuckern ein Stück zurück und finden auf Gjerdøy einen fast völlig verlassenen Gästekai. Wir legen an. Das Cafe an Land hat geöffnet und wir beschliessen heute Essen zu gehen. Wir bekommen einen Platz im Bootshaus, wo alle möglichen Fischereiutensilien an den Wänden und auf dem offenen Dachboden gelagert sind. Ist total urig. Steffi und Klaus essen Walburger, Enno und ich Fish&Chips. Dazu gibts ein Nordlandspils. Superlecker!! Wir wollten noch ein kleines Stück laufen, aber da fängt es an zu tröpfeln und wir gehen zurück an Bord und machen einen Amarula-Cocktailabend. Sehr gemütlich.

Als wir am Sonntag aufwachen ist schönes Wetter mit viele blauen Stellen am Himmel, die im Laufe des Tages immer mehr werden. Wir alle geniessen die wärmende Sonne nach den letzten beiden regnerischen Tagen. Nach einem schönen Frühstück im Cockpit machen wir uns auf den Weg. Es hat keinen Wind und das Wasser ist platt. Wir schippern zwischen den Helgelandsinseln und durch den Sund bei Lurøy durch. Sehr schöne Landschaft!! Und wir sehen auch ein paar Schweinswale, die vor Inua unterwegs sind. Wir überqueren den nördlichen Polarkreis bei Tonnes.

Als wir südlich von Tomma sind werden wir von einem Frachter, der uns gerade entgegenkommt, auf Funk gerufen. Er warnt uns vor einem Baumstamm, der mitten im Fjord auf dem Wasser treibt. Klaus und ich halten Ausschau auf dem Vordeck, aber Enno entdeckt ihn noch vor uns (wahrscheinlich mit dem Fernglas).

Kurz danach biegen wir dann direkt vor Sandnessjøen nach Mosjøen ab. Die Helgelandsbrücke bei Sandnessjøen ist über 40 Meter hoch und ein beeindruckendes Bauwerk.

Nach Mosjøen geht es kreuz und quer durch die Fjordlandschaft. Es ist sehr schön und das Wetter ist genial. Unterwegs fängt Enno an zu überlegen, ob es im Hafen in Mosjøen überhaupt tief genug für uns ist. Na super, das hätten wir auch früher rausfinden können! Auf dem Satelittenbild sieht es so aus, als ob Segelboote im Hafen liegen, das lässt hoffen. Im Fluss ankern und dann mit dem B und 2 Koffern an Land zu schippern hört sich sehr umständlich an…. Etwa 1-2 Stunden bevor wir Mosjøen erreichen kommt uns ein Segelboot entgegen, Valkyrie, mit Brit und Håkon an Bord. Was für ein Zufall hier ein Segelboot aus Bodø zu treffen. Die beiden haben jemand vom Zug abgeholt und geben uns gleich Instruktionen, wo es tief genug ist, und dass man am besten bei Flut in den Hafen einfährt. Die haben 10 cm mehr Tiefgang als wir und haben, obwohl sie die Flut abgewartet haben, eine Furche mit ihrem Kiel durch den Schlamm gezogen. Wir geben Gas, denn ab jetzt sinkt der Wasserstand und je später wir ankommen, desto weniger Wasser.

Leider liegt am hintersten Platz des Stegs schon ein Segelboot (eine Maxi 84, so wie die Caracol), der Skipper erzählt uns, dass es kein Problem ist weiter vorne am Steg zu liegen es hätte 5 Meter Tiefe bis nach vorne. Wir machen unser Vorwärts-Sonar an und tasten uns weiter vor. Das Dumme ist nur, dass nicht viel Platz ist, wenn es zu flach wird müssen wir rückwärts wieder raus. Zum Glück ist es windstill. Aber es ist wirklich tief genug und nach kurzer Zeit liegen wir sicher vertäut am Steg.

Mosjøen ist ein total süsses Städtchen mit vielen gut erhaltenen alten Häusern in der Sjøgata und einer alten Tankstelle. Sehr sehenswert und wir haben echt Glück, dass wir so schönes Wetter haben. Wir beschliessen nochmal essen zu gehen und landen in einem Cafe/Restaurant, in dem es wohl öfter Life-Musik gibt. Wir sitzen praktisch auf der Bühne unter den Scheinwerfern mit Instrumenten an den Wänden. Das hat Stil. Im anderen Teil vom Cafe hat es gemütliche Sofas und Sessel mit kleineren Tischen für Kaffee und Kuchen. 

Auf dem Weg ins Städtchen haben wir den Bahnhof gefunden, so dass wir ungefähr wissen, dass wir ca 15 Minuten dahin brauchen morgen früh.

Der Zug soll um 9:15 Uhr abfahren und wir sind kurz vor 9 am Bahnhof. Leider hat es in der Nacht (wie angesagt) angefangen zu regnen, so dass wir in Regenklamotten unterwegs sind. Im Bahnhof ist es schon recht voll. Scheinbar doch einige Leute, die Zug fahren. Auf dem Schild lesen wir, dass es Probleme auf der Bahnstrecke von Trondheim nach Oslo gibt (wo Steffi und Klaus übermorgen den nächsten Zug haben). Ich frage eine Frau, die neben mir sitzt und sie erzählt, dass sie heute von Trondheim weiter mit dem Flugzeug nach Oslo müssen, da die Zuglinie nicht befahrbar wäre aufgrund von Schäden durch das Unwetter Hans. Aber dass es bis in 2 Tagen wieder offen sein soll. Das ist ja blöd für Steffi und Klaus, die noch Trondheim und Oslo anschauen wollen auf dem Heimweg. Donnerstag müssen sie auf jeden Fall rechtzeitig auf dem Flughafen in Oslo sein, damit sie ihren Flieger nach Stuttgart bekommen. Das wird noch spannend. Der Zug aus Bodø kommt jedenfalls pünktlich und alles geht so schnell mit verabschieden und einsteigen, dass die beiden plötzlich weg sind und wir alleine 🙁

Es regnet den ganzen Tag, aber wir schaffen es trotzdem zum Biltema um noch eine neue Heizung zu kaufen. Haben festgestellt, dass an unserer alten der Einstellungsknopf kaputt ist. Kaufen auch noch einen neuen Heizlüfter, da am alten das Kabel beschädigt ist. Ausgerüstet mit 2 neuen Heizmöglichkeiten ist die Chance hoffentlich gross, dass wir sie nicht brauchen 😉

Für Morgen ist wieder besseres Wetter angesagt, allerdings auch mehr Wind, deshalb wollen wir früh los, damit wir bei einigermassen Flut und noch Windstille hier ablegen können.


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2 comments on “Bodø – Mosjøen

  • Heiks

    Ahoi Inua, wie schön, dass ihr auch wieder bloggt und uns ein Stück mitnehmt! Liebe Grüße von unterwegs (gen Tromsø) und bis ganz bald! Best wishes from the Fishes

  • Elke Rodegerdts

    Nun hatte ich doch glatt euren Bericht verpasst! Wir freuen uns sehr über den Beicht der leider etwas windlosen Inuareise mit Steffi und Klaus. Die Fotas sind , wie immer, klasse. So können wir uns auch etwas verspätet noch mit und über euch freuen.
    Viel Glück für genügend Wind und Sonne, wünschen euch eure Hamburger