Mosjøen – Leka 3


Mosjøen – Igerøy

Wir legen kurz nach 8 Uhr mit einem perfekten Ablegemanöver bei Windstille ab ;-). Motoren nur ganz kurz, dann kommt Wind von achtern und wir rollen das Vorsegel aus. Es bläst ganz ordentlich und teilweise kommen heftige Windböen, wir sehen einmal 40 Knoten auf dem Windmesser. Konstant haben wir so um die 20-30 Knoten. Wir sehen ein paar Windhosen voraus und eine bekommen wir auch ab (das ist die mit den 40 Knoten), aber Inua macht das gut. Wir schauen uns einen Ankerplatz unterwegs an, aber hier bläst es total durch – das ist mal was für einen ruhigeren Tag. Als wir aus dem Fjordsystem rauskommen und Richtung Igerøy steuern, schläft der Wind manchmal fast ein, aber dann kommt er doch zurück und wir nehmen die Segel erst vor der Hafeneinfahrt runter. Am Gästesteg sind alle Plätze frei, so dass die die freie Auswahl haben. Mit Klaus und Steffi haben wir mehrmals unterwegs telefoniert, die Zuglinie ist gesperrt und sie müssen mit dem Flugzeug nach Oslo. Viele extra Ausgaben und weniger Zeit, um was von Oslo zu sehen. Der flytog (Zug von Oslo zum Flughafen, der alle 20 Minuten fährt) ist auch eingestellt, was die Sache noch umständlicher macht. Die Armen, da ist die schöne Erholung dahin 🙁

Auf Igerøy kommt eine Fähre nach der anderen, aber der Anleger ist zum Glück auf der anderen Seite, wir sehen nur den Aufbau der Fähre. Es ist schönes Wetter, aber es windet noch immer und morgen soll es noch mehr werden. Da bleiben wir einfach hier liegen.

Am nächsten Morgen ist noch immer schönes Wetter, aber wie angesagt, bläst ein kräftiger Wind. Wir machen eine Wanderung auf den Ørntuv. Eigentlich wollten wir e-bikes leihen, aber die Ausleihstation ist zu weit weg. Die würden die Räder auch liefern, aber das kostet einiges extra. Ausserdem ist der Wind so stark, dass Radfahren sicher nicht so lustig wäre. Es geht ein Stück entlang der Strasse, bis wir einen Abzweig entdecken, auf dem “Turløype” steht. Leider hört der Trampelpfad irgendwann auf und wir stehen fast schultertief im Gestrüpp. Wir bahnen uns einen Weg. Enno landet 2x mit dem Fuss in einem Wasserloch – ist ziemlich moorig hier und man sieht ja nicht wo man hintritt, da das Gras so hoch ist. Irgendwann finden wir wir wieder einen Trampelpfad, der Richtung Gipfel geht. Kurz vor dem Gipfel klingelt Enno´s Telefon. Da es so bläst kann er nicht hören was gesagt wird, weshalb er sich seitlich vom Pfad in den Windschatten setzt. Enno zeigt die ganze Zeit nach unten und ich denke er zeigt auf Tiere. Sind aber keine da. Erst als er im Gespräch erwähnt, dass er jetzt erstmal seinen Rucksack retten muss, der den Berg untergekullert ist verstehe ich, was er meint. Zum Glück ist der Rucksack nicht weit gekommen und an ein paar Büschen hängen geblieben… und zum Glück waren alle Reissverschlüsse zu ;-). Dann gehts weiter zum Gipfel. Schöne Aussicht, aber man wird fast von den Beinen gerissen vom Wind. Enno findet einen anderen Weg nach unten, so dass es ein Rundweg wird. Zurück an Bord werfen wir die Waschmaschine an, denn Enno´s Hose und Socken sind in den Sumpflöchern ordentlich verdreckt worden. Es wird auch, wie angesagt weniger Wind am Abend, so dass wir die Wäsche an Deck trocknen können.

Igerøy – Torgvær

Schönes Wetter, aber fast kein Wind mehr. Bis Brønnøysund haben wir das Vorsegel ausgerollt. Wir sehen Schweinswale unterwegs. In Brønnøysund füllen wir unsern Dieseltank wieder auf, die Hurtigrute liegt auch da, und als wir gerade wieder ablegen wollen fährt sie auf dem Weg nach Süden an uns vorbei. Ab Brønnøysund hat es gar keinen Wind mehr und wir ankern beim Torghatten, so dass wir von Inua aus durch das Loch im Berg sehen können. Wir machen das B klar, um an Land zu kommen. Der Motor springt einmal kurz an und dann tut sich nichts mehr. Enno versucht es immer wieder, aber der ist nicht mehr in Gang zu bekommen. Dasselbe Problem, das wir im Frühjahr hatten und weshalb wir den Motor in der Werkstatt hatten. Blöd ohne Motor. Wir montieren ihn ab und hängen ihn an die Reling von Inua. Von unserem jetzigen Ankerplatz ist es allerdings viel zu weit um mit dem B an Land zu rudern. Also holen wir den Anker wieder hoch und ankern näher an Land. Hier hat man leider keine Aussicht mehr auf das Loch im Berg und wir wollten ja eigentlich ein Foto durchs Loch von Inua machen. Pech. Inzwischen sind hier auch Scherpa-Treppen bis zum Loch, einfach zu gehen, aber direkt bergauf. Das letze Mal, als wir zum Loch gelaufen sind war das von der anderen Seite, aber die ist im Moment gesperrt, wegen Bauarbeiten. Wahrscheinlich hat es hier nächstes Mal auch Treppen. Grandiose Aussicht von hier oben, aber leider bekommen wir kein Bild von Inua durchs Loch, wie wir vom ersten Ankerplatz aus bekommen hätten. Wir rudern zurück mit dem B. Später soll etwas Wind aus SW kommen und es kam auch eine Weile Wind aus der Richtung. Gut, dass wir schön zurück an Bord von Inua waren, denn gegen den Wind zu rudern hätte die Rücktour deutlich erschwert. Eigentlich wollten wir heute Abend grillen an Bord, aber es ist nun doch etwas mehr Wind aufgekommen und der Gasgrill mag keinen Wind. Es gibt ein tolles Abendrot am Himmel und wir sitzen lange im Cockpit und genießen.

Torgvær – Skei (Leka)

Als wir aufwachen ist es bewölkt mit kleinen blauen Stellen am Himmel, aber es nieselt die meiste Zeit. Der Wetterbericht sieht nicht mehr so gut aus mit mehr Regen die nächste Zeit. Wind hat es keinen, also Motor. Erst wollten wir ankern auf Leka, dann in einen Hafen und dann sind wir doch in einen anderen Hafen, da es hier Fahrräder zum Ausleihen gibt. Aber da ist niemand. Es gibt viele Tourmöglichkeiten hier und wir gehen den Geologiepfad. Entlang des Pfads sind viele Info-Tafeln aufgestellt, so dass wir einiges über die Geologie von Leka lernen. Es gibt Wikingergräber, kleine und grosse – in einem ist ein Wikingerschiff mit begraben. Es ist sehr schön hier und das Wetter hat sich stark verbessert. Als wir ein paar Stunden später wieder im Hafen ankommen, liegt noch ein Segelboot da: NORD aus Svolvær und es stellt sich heraus, dass wir den Skipper vom Segelverein kennen. Die haben ihre nagelneue Beneteau von der Werft abgeholt und sind auf dem Heimweg. Sie erzählen, dass sie kein so tolles Wetter hatten, und dass sie nicht so viel segeln konnten, wie sie wollten. Hier hat es hunderte von Gänsen, die sich wahrscheinlich schon sammeln um bald nach Süden zu ziehen.


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3 comments on “Mosjøen – Leka

  • Elke Rodegerdts

    Eine schöne Inselhoppingtour mit anschaulicher Beschreibung, sodass wir euch von einem Erlebnis zum nächsten folgen können. So lernen auch wir im fernen Hamburg die traumhafte Küste Norwegens etwas kennen. Wir danken euch und wünschen euch einen guten Start in die leider morgen wieder beginnende Arbeitswelt. Alles Liebe von eurer Ilka und Elke

  • Anonymous

    Liebe Karin, lieber Enno,
    Habe wieder alle Orte bei maps im Internet verfolgt. Tolle Reise und wieder herliche Bilder! Elke und Ilka schrieben unten, dass Ihr schon offenbar am 5.9. wieder Inach Bodö zurückgekehrt seid. Wann steht denn die nächste Reise an?
    Schade, wir sind inzwischen zu alt für solche Unternehmungen. Wir wünschen Euch weiterhin alles Gute und freut Euch auf die nächste Reise. Liebe Grüße, Brigitte und Dieter

    • Karin Rodegerdts Post author

      Hallo Ihr Lieben,
      schön, dass Ihr unsere Reisen immer mitverfolgt. Leider hänge ich mit den Einträgen “etwas” hinterher… der Bericht von diesem Sommer ist noch nicht fertig. Tja, unser nächstes Ziel… vielleicht Island. Aber wir müssen wohl erst ein paar Jahre normal arbeiten, bevor wir wieder für ein paar Monate frei bekommen. Liebe Grüsse aus Bodø