Nun ist schon die zweite Urlaubswoche angebrochen und wir können uns überhaupt nicht über das Wetter, beklagen!!! Das schöne Wetter führt allerdings dazu, dass wir versuchen alle Sonnenstunden auszunutzen und deshalb keine Zeit zum Blog schreiben bleibt (nur so als Entschuldigung, warum es so lange dauert).
Von Skålvær wollten wir eigentlich nach Hysvær. Laut Info im “havneguide” sollte man vorher anrufen, ob der Steg frei ist. Also rufe ich die Nummer, die angegeben ist an und bekomme bescheid, dass wir mit 2 grossen Segelschiffen kommen können, aber das es ziemlich flach dort wäre. Auf die typisch entspannte norwegische Weise bekommen wir mitgeteilt, dass es sicher gut geht, wenn wir mit Flut reinkommen. Ja, und was machen wir dann, wenn es Ebbe wird?? Wir checken nochmal genau die Seekarte und es stellt sich heraus, dass es tief genug für uns ist. Flying Fish hat 20cm weniger Tiefgang als wir und wünschen sich, dass wir voraus fahren ;-). Heute ist gar kein Wind und so motoren wir durch die Schärenlandschaft. Hysvær sieht nicht so einladend aus, es liegen ziemlich viele Motorboote hier und es sieht irgendwie nach Baustelle aus. Es liegen einige grosse gelbe Teile in der Gegend rum, von denen wir nicht wissen, was das sein kann. Wir tuckern weiter und schauen uns noch einen Ankerplatz ein paar Schären weiter an, aber auch da ist es nicht schön. Die Heiks holen uns wieder ein (die haben unterwegs nochmal die Angel ausgeworfen) und wir beratschlagen, uns einen Ankerplatz auf Søla anzuschauen. Schon von weiter draussen sehen, wir, dass ein Segelboot in der Bucht liegt und als wir näher kommen gibt es überraschenderweise einen Steg hier. Die Mannschaft an Bord meint, dass es hier nicht tief ist, so um die 2 Meter. Das ist uns zu risky, wollen ja nicht bei Ebbe auf Grund stehen, also werfen wir den Anker, sogar 2x, aber der hält nicht gut. Inzwischen hat sich die Flying Fish vor das andere Segelboot an den Steg gelegt. Da bekommen wir eine genaue Tiefenangabe und können ausrechnen, dass wir bei Ebbe noch 20 cm unter dem Kiel übrig haben. Wir legen uns längsseits an die Fische. Die nächste Ebbe wird noch etwas mehr, da sind dann nur 10 cm übrig. Natürlich gibt es wieder frischen Fisch 🙂 Und auch den Micro-Fisch dürfen wir nochmal ausleihen und so paddeln wir abends und am nächsten Morgen nochmal zwischen den Inseln durch. An manchen Stellen hat es Strömung, so dass man sich treiben lassen kann und dabei die Unterwasserwelt beobachten kann. An manchen Stellen hat es Unmengen von diesen schwarzen Seesternen mit den dünnen langen “Füsschen”, die sie auf der Jagd nach Nahrung nach oben strecken. Die liegen dicht an dicht am Grund, klettern aber auch an den Unterwasserpflanzen hoch. Man sieht Krabben und Millionen winzig kleiner Fische, die in Schwärmen under dem Paddelboot durchziehen. Das ist echt so schön.
Um nach Ylvingen zu kommen müssen wir uns durch die Schärenlandschaft von Vega navigieren. Es hat fast keinen Wind, aber da es überhaupt keine Wellen hat segelt Inua super auch mit ganz wenig Wind. Man kann sich kaum satt sehen an der schönen Natur. Und es ist so still, dass wir einen Schweinswal erst hören, bevor wir ihn sehen. Wir sind in kurzen Hosen und barfuss unterwegs. Das Wetter war seither wirklich unbeschreiblich toll. Nicht der typische norwegische Sommer mit langen Hosen und Regenjacken und wir geniessen es so lange es anhält!! Ylvingen hat inzwischen einen langen Steg, ist aber nicht mehr so charmant, wie wir das in Erinnerung hatten. Es ist ja auch einige Jahre her, dass wir hier an einem kleinen Steg am Café Himmelblå mit Gerda und Bjørn lagen. Den kleinen Steg gibt es auch noch. Wir machen eine Erkundungsgang über die Insel, jedenfalls so weit wir kommen, bis uns die Landwirtschaft stoppt. Unterwegs finden wir rote Johannisbeeren, über die sich Heiko am meisten freut.
Als wir Ylvingen verlassen hat es viel und sehr böigen Wind. In dem kleinen Kanal bevor man Ylvingen so richtig verlässt ist uns zum Glück noch eingefallen, unser ausgelegtes Solarpanel auf dem Vordeck abzubauen. Der Wind kommt fast von vorne und wir segeln hoch am Wind. Da hätte das Panel nur geflattert und wäre sicher kaputt gegangen. Wir motoren ein kurzes Stück durch einen engen Kanal, aber das verschafft uns dann einen besseren Windwinkel, so dass wir nicht ganz hoch am Wind segeln müssen. Das letzte Stück müssen wir dann kreuzen, um nach Berg zu kommen. T-Shirt Wetter, trotz Wind, das ist schon fast karibisch. Wir bekommen einen superschönen Blick auf den Torghatten mit seinem Loch bevor wir unser Ziel erreichen. Berg liegt an einem Fluss und wir merken beim Anlegen, dass es ordentlich Strömung hat. Es ist ein Gezeitenfluss, d.h. die Strömung ändert sich mit Ebbe und Flut. Wir waren gerade fertig angelegt, als die ersten Regentropfen fallen. Perfektes Timing! In Berg gibt es extra hergerichtete Fischerplätze, aber Heike fängt die erste (und einzige) Makrele innerhalb kurzer Zeit vom Steg aus. Aus der Makrele gibt es eine super leckere Sushi Vorspeise.
Der nächste Tag ist regnerisch angekündigt, so dass wir geplant haben 2 Nächte hier zu bleiben. Es wird mal Zeit einen Blogeintrag zu schreiben und die vielen Fotos, die wir schon gemacht haben zu sortieren. Enno und ich machen einen Spaziergang, als es eine Weile so aussieht, als ob es nicht regnen würde. Klappt leider nicht ganz, aber vor dem schlimmsten Regenschauer schaffen wir en in ein “gapahuk” (Grillhäuschen) und vor dem nächsten dicken Schauer wieder an Bord von Inua. Wir haben wilde Himbeeren und Kirschen (!) am Wegrand gefunden. Lecker.
Für nachmittags waren Gewitter angesagt, aber das dicke Gewitter kam erst abends, mit viel Wind von Westen, der die Wellen mit Wucht gegen die Rumpfwand geschlagen hat, was zu einem Höllenlärm unter Deck geführt hat. An Schlafen ist nicht zu denken und dann kommen auch noch Blitz und Donner. Die Heiks sind glücklich, dass sie nicht den höchsten Mast am Steg haben… aber alles geht gut, obwohl das Gewitter sehr nahe war (konnte einmal nur bis auf 4 zählen). Am nächsten Morgen ist alles wieder friedlich.
Wir gehen noch kurz einkaufen in dem superteuren Laden, aber ein paar Dinge brauchen wir.
Eigentlich ist kein Wind angesagt und wir sind auf einen Tag mit Motor eingestellt, aber als wir rauskommen hat es Wind, juhu. Wir setzten Segel und ziehen zum Glück nicht alles Tuch raus. Der Wind ist böig und zum Teil wirft er uns ganz schön auf die Seite, aber es macht Spass und wir können die Höhe halten und bis kurz vor die Hafeneinfahrt von Skei auf Leka segeln. Am Steg hat es noch viel Platz. Kurz vor uns ist ein Segelboot aus Süden reingefahren, das wirklich in der Mitte vom Steg festgemacht hat. Sie helfen uns beim Anlegen, was ganz gut ist, da der Wind von der Seite kommt, noch immer in Böen und wir vom Steg abgetrieben werden. Zudem gibt es hier nur Ringe zum festmachen, keine Klampen, was die Sache erschwert. Die Flying Fish legt sich ganz nach vorne an den Steg. Wir wollen eventuell morgen den Rückweg nach Norden antreten, da hätten wir zumindest einen Tag mit passender Windrichtung. Als wir bezahlen treffen wir auf den Hafenmeister, der uns bittet Inua noch weiter nach vorne zu verlegen. Was er damit bezweckt können wir nicht verstehen, da es hinter uns ohnehin nicht mehr genug Platz für ein Boot hätte. Das ist ein ziemlicher Aufwand bei dem vielen Wind von der Seite, aber nun liegen wir dicht an dem, der eigentlich blöd liegt. Auf der anderen Seite von uns liegt eine HR 48, die wir unterwegs überholt haben. Die sind 8 Leute an Bord, Deutsche, Charter.
Heute gibt es nochmal bei uns Abendessen, vielleicht unser Abschiedsessen?!?
Die Wetterprognose für die nächste Zeit sieht nicht mehr so gut aus, es kommt ein Tief nach dem anderen und auch schon für morgen ist richtig viel Wind angesagt. Vielleicht bleiben wir auch bis Montag?!?
Nach dem Frühstück am nächsten Tag ziehen wir Inua noch ein Stück weiter nach vorne, da das andere Segelschiff früh morgens abgelegt hat. Nach dem morgendlichen Check der Wettermeldung haben wir beschlossen noch zu bleiben, aber als gegen später Heike und Heiko auf dem Weg zum Einkaufen nochmal vorbeischauen, hat sich die Wetterlage nochmal geändert und es sieht so aus, als ob wir noch einige Tage hier festhängen, wenn wir nicht heute den Wind nach Norden nutzen… also ein ganz schneller und spontaner Abschied von den beiden und wir machen uns klar zum Ablegen. Waren schöne 2 Wochen zusammen mit viele tollen Erlebnissen, super Wetter und ganz viel lecker Essen!! Mal sehen wann wir uns wiedersehen.
Wir freuen uns über eure schönen und oft überraschenden Erlebnisse, die wir auf eurem Blog miterleben können. Wie immer sind wir eure begeisterten Follower aus Hamburg, Ilka und Elke
Oh ja, das war so eine fantastische Zeit mit euch im norwegischen Hochsommer! Und wir sind derart verliebt in dieses Land, dass es bestimmt nicht ewig dauert bis zum Wiedersehen. Wobei ihr natürlich auch immer in der Stadt mit K willkommen seid… 🙂